Vanakam! Kompass nach Sri Lanka (DE)
Eins – die Erste.
Vanakam! Kompass nach Sri Lanka
Umzugs-Mitteilung:
Gabor Kiss trifft man demnächst unter den Koordinaten
B: 9.05327°
L: 80.5075°
Krefelds Szene muss jetzt ganz tapfer sein: Gabor Kiss packt im Herbst die Koffer. Definitiv. Wahrscheinlich handelt es sich eher um einige Beziehungskisten, in denen neben allerlei Lebensnotwendigem für seinen neuen Lebensmittelpunkt auch allerlei Bedeutsamkeiten aus der alten Heimat Platz finden dürften – Erinnerungen an Krefeld. Good-bye, Stadt von Szene, Samt und Seide.
Eher der Zufall hatte ihn hierhin verschlagen. Wollte nur mal so vorbeischauen. Und Gabor blieb. 24 Jahre. Doch was ist schon Heimat für jemanden, der das Unterwegssein zur Existenzform kultiviert hat?! Und das, auch wenn er dauernd am selben Ort bleibt. Und es existieren viele Gabor-Orte auf der Krefelder Landkarte. In München geboren, in Hamburg aufgewachsen und dort später der „Blitz vom Kiez“. Und ja, in Krefeld kennen ihn so viele und viele aus Kneipen und Kultur und selbstverständlich auch der Oberbürgermeister.
Von einem, der auszog, Aloe Vera zu pflanzen
Was wird der OB ihm mit auf den Weg geben, wenn Gabor aufbricht in Richtung Indischer Ozean? Auf die Insel Sri Lanka. Immerhin hat sein neuer Wohnort mit Krefeld das „K“ gemeinsam, sogar auch zweifach mittendrin: Kanakarayan-Kulam. Ein Ort in der Nordprovinz von Sri Lanka. Und Gabor Kiss, der Weltenbummler und Diplom-Naturmensch mit akademischem Studium, hat auch dort schon ein Projekt im Sinn: ökologische Aufforstung im Brachland, verbunden mit heilsamer Wellness für anreisende Backpacker und Touristen.
Das Motto des Projekts ist ein Versprechen: „Plant a tree and get a massage for free.“ Also einen Baum pflanzen und als Dankeschön eine Massage genießen. Beim Pflanzen hilft der Noch-Seidenstädter, aber er agiert nicht als Gratis-Gabor in Sachen medizinische Massage. Vielmehr legt er dieses Geschenk lieber in die fachkundigen Hände der Ayurveda-Experten einer nahen Klinik. So könnte es zu einer charmanten Liaison kommen: Gabor hilft den Reisenden, nahe Kanakarayan-Kulam z.B. Grasbaumgewächse namens Aloe Vera zu pflanzen, während Klinik-Personal des Rural Siddha Hospital dann (unter anderem) Aloe Vera als Heilkraut einsetzt. Wobei die Jung-Gewächse natürlich nicht gleich schon gerupft werden.
German Guesthouse „Jungle Huts“
Die Pläne gehen noch weiter. Denn am Rand des Städtchens soll ein German Guesthouse in die Höhe wachsen. Aber längst nicht entfernt so hoch wie die Kokospalmen und Mango-Bäume. Vielleicht so hoch wie die wilden Elefanten, die dort durchs pralle tropische Grün streifen (pazifistische Jumbos, so lange man sie nicht reizt). Zwei Steinhäuser und eine Lounge stehen bald, Duschen und Toiletten sind schon da, es folgen noch mehrere Djungle Huts, einfache, aber bequeme Holz-Hütten mit gewissem Komfort. Und Gabor Kiss wird der Host im „Jungle Huts“ sein. Kanakarayan-Kulam liegt direkt an der gut ausgebauten Fernstraße A 9 zwischen den Zentren Kandy und Jaffna. Eine Route, die auch viele Touristen und Backpacker wählen.
Was Gabors neue Heimat mit Jeanivan Inbarajah vom „Anjuna“ an Krefelds Mühlenstraße zu tun hat, das und mehr berichtet er demnächst auf dieser Homepage in der Serie Vanakam! Kompass nach Sri Lanka.Vanakam heisst übrigens: Willkommen!
yusZwei – die Zweite.
Vanakam! Kompass nach Sri Lanka
Die (noch) unendliche Geschichte:
Gabor und der Aufbruch auf die Insel
Eigentlich ist im Deutschen ein Wort für Lebenslagen, die eigentlich anders laufen als eigentlich gedacht. Ja, eigentlich würde Gabor Kiss jetzt durch dichtes Palmengrün in die Tropensonne blinzeln und vielleicht von neuen Bäumen träumen, damit ein ökologisches Aufforstungsprojekt nahe Kanakarayan-Kulam immer ausgedehnter Wurzeln schlägt. Denn eigentlich wäre er bereits seit vergangenem November dort im Norden von Sri Lanka. Demgemäß hat ein Großteil seiner Habe, auch Mobiliar, schon länger die Insel im Indischen Ozean erreicht und wartet dort auf ihn, so urgeduldig wie materielle Güter eben zu ihren Eigentümern sind.
Ungeduldig ist in dieser Geschichte eigentlich nur Gabor selbst. Denn seine Abreise verzögert sich. Und verzögert sich. Verwaltungstechnische Gründe, brummelt Gabor etwas genervt in seinen Bart (Gründe, deren Ursachen, um keine falschen Vermutungen aufkommen zu lassen, nicht im Krefelder Rathaus zu orten sind).
Der aktuelle status quo: Statt Abflug ab und an ein leiser Fluch.
Doch es gibt gute Nachrichten aus Sri Lanka. Nahe Kanakarayan-Kulam wächst allmählich ein zünftiges kleines Camp heran, demnächst entstehen erste Jungle Huts, für Backpacker und andere touristisch umher reisende Land-und-Leute-Entdecker. Über diesen zweckmäßigen Hütten leuchten nicht die vier oder fünf Sterne des hohen Komforthimmels, sondern die Sonne von Sri Lanka und der funkelnde Nachthimmel der Tropen. Die Jungle Huts bieten vor allem zwei Schlafplätze und einige gastliche Features mehr – und lassen sich gleichsam von ihrer Schokoladenseite so beschreiben: (Nahezu) quadratisch. Ganz praktisch. Und gut.
Gabor kann im Video schon ein mobiles Modell der Holzarchitektur vorstellen:
Fürs Frühstück, für Mahlzeiten und Einkäufe steht die Lounge im kleinen Jungle Village namens German Guesthouse zur Verfügung. Ebenso gibt es bereits zwei Steinhäuser. Hinter dem Projekt wiederum steht Jeanivan Inbarajah vom „Anjuna“ an der Krefelder Mühlenstraße. Mehr darüber in der nächsten Folge von Vanakam! Kompass nach Sri Lanka..
Gabor Kiss kann derzeit nur warten. Darauf, dass über seinem Umzug nach Kanakarayan-Kulam endlich grünes Licht aufleuchtet. Aber wann? „Ich hoffe, es wird Ende Februar oder im März soweit sein“, meldet sich der Optimismus aus seinem Innenleben.
Bis dahin wird er der heimischen Szene, in der er seit vielen Jahren den Status eines Originals genießt, erhalten bleiben. Und man kann wetten, dass noch so manche Krefelder Kneipengäste sich verwundert die Augen reiben werden, wenn Gabor einen seiner legendären Karten-Tricks serviert.
Dabei wäre er doch seit etlichen Wochen schon gar nicht mehr hier. Eigentlich.
yus